Was bedeutet Connection 360 Grad?
Hallo, ich freue mich, dass du hier vorbeischaust und dich für meine Arbeit interessierst. Connection 360 (Grad) bedeutet für mich, eine ganzheitliche Betrachtung aller Seiten einer Mensch-Hund-Beziehung. Nur dann kann ein beurteilungsfähiges Bild entstehen und nachhaltige Lösungen gefunden werden.
Die Grafik zeigt die für mich wesentlichen Aspekte einer 360-Grad-Betrachtung. Ohne den Anspruch auf Vollständigkeit versteht sich. Denn darüber hinaus gibt es sicherlich noch viele weitere Einflussfaktoren. Lasst uns näher hin schauen:
Die Rasse / DNA
Wenn wir bei einem Hund nur die Rasse und deren typische Eigenschaften betrachten, sehen wir lediglich einen kleinen Ausschnitt des Gesamtbildes – und das ist viel zu eng gedacht. Ein Lebewesen – Mensch wie Tier – ist um sovieles mehr als nur seine Rasse und Herkunft. Dennoch ist es nicht von der Hand zu weisen, dass z.B. ein Schäferhund gerne den Polizisten oder Schutzbeauftragten gibt oder ein Border Collie einen Hüteinstinkt besitzt und schon mal gerne lebhafte Menschen und Hunde eingrenzt und stoppen möchte. Wer einen Jagdhund zuhause hat, der sollte nicht verwundert sein, wenn sein Vierbeiner im Wald eine hohe Energie hat.
Erfahrungen & Lebensumstände
Ein entscheidender Aspekt sind die bisherigen Erfahrungen des Hundes. Was hat er in der Prägezeit die ersten Wochen und Monate erlebt? Kommt er vielleicht aus dem Tierschutz? Lebte er frei auf der Straße oder wurde er im Zwinger gehalten? Und wie sieht sein aktuelles Leben aus? Muss er oft und lange alleine bleiben? Ist sein Umfeld laut und hektisch oder eher ruhig und entspannt?
Bedürfnisse / Kompetenz
Ein dritter, spannender Aspekt stammt aus den Erkenntnissen von Experten, die sich intensiv mit dem Hund als soziales Wesen beschäftigen wie z.B. Maja Nowak. Durch jahrelange Beobachtung einer Gruppe wilder Hunde, die ihr zugelaufen war, erkannte sie soziale Strukturen und eine stimmige Aufgabenverteilung. Jeder Hund hatte eine Kompetenz, die dem Gemeinwohl diente. Von diesen Eindrücken nachhaltig geprägt startete Maja mit ihrem damaligen VdU-Team eine Studie, in der sie über 500 Hunde beobachteten und studierten. Daraus entstand ein Modell aus Archetypen unterschiedlichster Temperamente und Kompetenzen: Extro- und introvertierte Typen, Entscheidungsträger und Mitarbeiter. Dieses Modell sollten keinesfalls starre Kategorien sein, sondern eher als Hilfestellungen für uns Menschen dienen, um unsere Hunde besser zu verstehen. Wissen wir, welche Kompetenz unser Hund hat, können wir ihn darin unterstützen anstatt zu dressieren. Und wir verbessern mit diesem Verständnis automatisch unsere Mensch-Hund-Connection.
Das anderen Ende der Leine
Und dann sind da noch wir, die Menschen am anderen Ende der Leine. Wir wissen längst, dass wir einen erheblichen Einfluss auf das Verhalten unserer Hunde haben. Also schauen wir genauer hin.